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WordPress White Screen of Death: Erkennung, Behebung und Prävention

Dieser Leitfaden bietet einen strukturierten Plan, um den „White Screen of Death“ (WSOD) in WordPress zu erkennen, die Ursachen zu beheben und zukünftige Probleme zu verhindern. 

Er ist für Anwender gedacht, die ihre Webseite selbst analysieren und reparieren möchten.

White Screen

1. Erkennung des White Screen of Death

Anzeichen für den WSOD / White Screen

  • Weiße Seite: Die Webseite oder das WordPress-Backend (wp-admin) zeigt eine leere weiße Seite ohne Inhalt oder Fehlermeldungen.
  • Teilweiser WSOD: Nur bestimmte Bereiche (z. B. Frontend, Backend oder einzelne Seiten) sind betroffen.
  • Fehlermeldungen im Quellcode: Beim Anzeigen des Quellcodes der Seite könnten PHP-Fehlermeldungen sichtbar sein (z. B. „Fatal Error“).
  • Browser-Konsolenfehler: JavaScript- oder CSS-Fehler in der Browser-Konsole, die auf ein Problem hinweisen.
  • Server-Logs: Fehlermeldungen in den Server-Logs deuten auf PHP- oder Datenbankprobleme hin.

Schritte zurÜberprüfung

  1. Fehlerprotokoll aktivieren:
    • Aktiviere den Debug-Modus in WordPress, um Fehlermeldungen anzuzeigen.
    • Füge folgende Zeilen in die wp-config.php ein:
				
					define('WP_DEBUG', true);
define('WP_DEBUG_LOG', true);
define('WP_DEBUG_DISPLAY', true);

				
			
  1. Server-Logs prüfen: Überprüfe die Error-Logs deines Hostings (z. B. über cPanel oder FTP in /wp-content/debug.log).
  2. Browser-Tools nutzen: Öffne die Browser-Konsole (F12), um JavaScript- oder CSS-Fehler zu identifizieren.
  3. Datenbankverbindung testen: Überprüfe, ob die Datenbank erreichbar ist (z. B. über phpMyAdmin).

2. Sofortmaßnahmen bei einem WSOD

Zugang sichern

  • Backup erstellen: Sichere die gesamte Webseite (Dateien und Datenbank), bevor du Änderungen vornimmst.
  • FTP/SFTP-Zugang prüfen: Stelle sicher, dass du Zugriff auf die Dateien deines Servers hast (z. B. über FileZilla).
  • Datenbank-Backup: Erstelle ein separates Backup der Datenbank über dein Hosting-Panel oder Tools wie UpdraftPlus.

Seite stabilisieren

  • Wartungsmodus aktivieren: Falls möglich, setze die Seite in den Wartungsmodus, um Besucher zu informieren.
  • Debug-Modus aktivieren: Stelle sicher, dass Fehler angezeigt werden, um die Ursache einzugrenzen.

3. Behebung des White Screen of Death

Schritt-für-Schritt-Bereinigung

  1. Plugins als Ursache prüfen:
    • Deaktiviere alle Plugins:
      • Benenne den Ordner /wp-content/plugins per FTP in /wp-content/plugins_old um.
      • Prüfe, ob die Seite wieder funktioniert.
    • Einzelne Plugins testen:
      • Benenne den Plugins-Ordner zurück und aktiviere Plugins nacheinander über das Backend oder per Umbenennung einzelner Plugin-Ordner.
      • Identifiziere das Plugin, das den Fehler verursacht, und entferne oder aktualisiere es.
  2. Theme als Ursache prüfen:
    • Wechsle zu einem Standard-Theme (z. B. Twenty Twenty-Five):
      • Benenne den Ordner deines aktuellen Themes in /wp-content/themes um (z. B. in theme_old).
      • Prüfe, ob die Seite wieder lädt.
    • Falls das Theme fehlerhaft ist, lade eine frische Version aus einer vertrauenswürdigen Quelle (z. B. wordpress.org).
  3. WordPress-Core-Dateien überprüfen:
    • Lade eine saubere Version von WordPress von wordpress.org herunter (gleiche Version wie deine Installation).
    • Ersetze die Ordner wp-admin und wp-includes sowie alle Dateien im Root-Verzeichnis (außer wp-content und wp-config.php).
  4. Datenbankprobleme beheben:
    • Verbindung prüfen: Überprüfe die Zugangsdaten in wp-config.php (DB_NAME, DB_USER, DB_PASSWORD, DB_HOST).
    • Datenbank reparieren:
      • Füge define('WP_ALLOW_REPAIR', true); in wp-config.php ein.
      • Rufe deinedomain.de/wp-admin/maint/repair.php auf, um die Datenbank zu reparieren.
      • Entferne die Zeile nach der Reparatur aus Sicherheitsgründen.
  5. PHP-Fehler analysieren:
    • Überprüfe die Debug-Logs (/wp-content/debug.log) auf spezifische Fehlermeldungen (z. B. „Fatal Error: Out of Memory“).
    • Häufige Probleme:
      • Speicherlimit erhöhen: Füge in wp-config.php hinzu: define('WP_MEMORY_LIMIT', '256M');.
      • PHP-Version prüfen: Stelle sicher, dass die PHP-Version mit WordPress kompatibel ist (mindestens PHP 7.4, besser 8.0+).
  6. .htaccess-Datei prüfen:
    • Benenne die .htaccess-Datei in /wp-content um (z. B. in .htaccess_old).
    • Erstelle eine neue .htaccess-Datei mit folgendem Standard-Inhalt:
      # BEGIN WordPress
      <IfModule mod_rewrite.c>
      RewriteEngine On
      RewriteBase /
      RewriteRule ^index\.php$ - [L]
      RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-f
      RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-d
      RewriteRule . /index.php [L]
      </IfModule>
      # END WordPress
    • Teste, ob die Seite wieder funktioniert.
  7. Seite testen:
    • Deaktiviere den Debug-Modus (WP_DEBUG auf false setzen).
    • Teste Frontend und Backend auf volle Funktionalität.
    • Überprüfe Links, Formulare und Inhalte.
WordPress-Agentur Lena Putz

#expertenhilfe

Falls deine WordPress-Seite mit einem White Screen of Death (WSOD) Probleme hat, stehen unsere Experten bei WPRetter bereit, um die Ursachen präzise zu identifizieren und zu beheben.

Mit unserer Fachkenntnis sorgen wir für eine schnelle und nachhaltige Lösung, um deine Webseite wieder stabil und zuverlässig zu machen!

4. Nachhaltige Präventions­maßnahmen

Sicherheits- und Wartungs-Plugins zum Thema White Screen

  • UpdraftPlus: Für regelmäßige Backups von Dateien und Datenbank.
  • Wordfence: Überwacht Dateiänderungen und warnt bei Problemen.
  • WP-Optimize: Bereinigt die Datenbank und reduziert potenzielle Fehlerquellen.

Regelmäßige Wartung

  • Updates durchführen: Halte WordPress, Themes und Plugins stets aktuell.
  • Veraltete Plugins/Themes entfernen: Lösche ungenutzte Plugins und Themes.
  • PHP-Version aktualisieren: Nutze die neueste stabile PHP-Version, die mit WordPress kompatibel ist.

Sichere Konfiguration optimieren

  • Speicherlimit anpassen: Stelle sicher, dass das PHP-Speicherlimit ausreichend ist (mindestens 128 MB, besser 256 MB).
  • Dateiberechtigungen prüfen:
    • Dateien: 644
    • Ordner: 755
    • wp-config.php: 600
  • .htaccess sichern: Schütze die .htaccess-Datei vor unbefugten Änderungen:
				
					<Files .htaccess>
Order Allow,Deny
Deny from all
</Files>

				
			

Regelmäßige Backups

  • Richte automatische Backups ein (z. B. täglich oder wöchentlich).
  • Speichere Backups an einem sicheren, externen Ort (z. B. Google Drive, Dropbox).
  • Teste regelmäßig, ob Backups wiederhergestellt werden können.

Überwachung und Tests

  • Monitoring-Tools: Nutze Dienste wie Jetpack oder UptimeRobot, um Ausfälle zu erkennen.
  • Regelmäßige Tests: Teste die Webseite regelmäßig auf Funktion und Performance.
  • Debug-Modus gelegentlich aktivieren: Überprüfe Logs auf versteckte Fehler.

5. Kommunikation und Dokumentation

  • Besucher informieren: Falls die Seite offline war, informiere Nutzer über den Wartungsmodus oder eine Status-Seite.
  • Ursache dokumentieren: Notiere die Ursache des WSOD und die durchgeführten Maßnahmen für zukünftige Referenz.
  • Team schulen: Informiere dein Team über Best Practices zur Vermeidung von WSOD (z. B. Plugin-Tests vor Aktivierung).

Zusätzliche Ressourcen

  • WordPress Codex: Offizielle Dokumentation zu Debugging und Fehlerbehebung.
  • Externe Hilfe: Bei komplexen Problemen ziehe professionelle Dienste wie WPRetter.de in Betracht.
  • Community-Foren: Nutze Foren wie wordpress.org/support für spezifische Fragen.
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