#BFSG
WordPress Barrierefreiheit und die damit auftretenden Probleme
1. Erkennung von Barrierefreiheitsproblemen
Anzeichen für Probleme
- Fehlende Alternativtexte (Alt-Texte): Bilder ohne beschreibende Alt-Texte, die Screenreader benötigen.
- Schwacher Farbkontrast: Text- und Hintergrundfarben sind schwer lesbar, z. B. für Menschen mit Sehbehinderungen.
- Nicht-navigierbare Struktur: Menüs, Links oder Formulare sind für Tastaturnavigation oder Screenreader unzugänglich.
- Fehlende ARIA-Labels: Dynamische Inhalte (z. B. Modals, Dropdowns) haben keine ARIA-Labels für assistive Technologien.
- Unbeschriftete Formulare: Formularfelder ohne klare Labels, die Screenreader verwirren.
- Multimedia ohne Untertitel: Videos oder Audios ohne Untertitel oder Transkripte für hörgeschädigte Nutzer.
- Fehlerhafte HTML-Struktur: Nicht-semantisches HTML (z. B. fehlende
<h1>- bis<h6>-Überschriften) erschwert die Navigation. - Warnungen in Tools: Tools wie WAVE oder Lighthouse melden Verstöße gegen WCAG (Web Content Accessibility Guidelines).
Schritte zurÜberprüfung
- Barrierefreiheit-Scanner nutzen: Verwende Plugins wie WP Accessibility oder externe Tools wie WAVE, axe axe DevTools oder Lighthouse, um Probleme zu finden.
- Google Search Console kontrollieren: Schau im Bericht „Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten“ nach Hinweisen auf Navigationsprobleme.
- Manuelle Tests machen:
- Navigiere nur mit der Tastatur (Tab-Taste), um sicherzustellen, dass alle Elemente erreichbar sind.
- Teste die Seite mit einem Screenreader (z. B. NVDA, VoiceOver).
- Farbkontrast analysieren: Nutze Tools wie Contrast Checker, um WCAG-Anforderungen (mind. 4.5:1 für normalen Text) zu überprüfen.
- Fehlerprotokoll aktivieren: Aktiviere den Debug-Modus in
wp-config.php, um JavaScript- oder CSS-Fehler zu finden, die die Zugänglichkeit stören:
define('WP_DEBUG', true);
define('WP_DEBUG_LOG', true);
define('WP_DEBUG_DISPLAY', false);
- Rechtliche Anforderungen überprüfen: Stelle sicher, dass die Seite die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG), gültig seit Juni 2025, erfüllt.
2. Sofortmaßnahmen bei Erlangung der Barrierefreiheit
Zugang sichern
- Backup erstellen: Sichere die gesamte Webseite (Dateien und Datenbank) vor Änderungen, z. B. mit UpdraftPlus oder über das Hosting-Panel.
- FTP/SFTP-Zugang prüfen: Stelle sicher, dass du Zugriff auf die Serverdateien hast (z. B. via FileZilla).
- Datenbank-Backup: Erstelle ein separates Datenbank-Backup, um Datenverlust zu vermeiden.
Seite stabilisieren
- Wartungsmodus aktivieren: Schalte die Seite in den Wartungsmodus (z. B. mit WP Maintenance Mode), falls größere Änderungen nötig sind.
- Prioritäten setzen: Konzentriere dich zuerst auf kritische Probleme wie fehlende Alt-Texte oder nicht-navigierbare Menüs.
- Barrierefreiheits-Plugin installieren: Aktiviere ein Plugin wie WP Accessibility oder Ally – Web Accessibility & Usability für Elementor Seiten, um schnelle Korrekturen (z. B. Kontrastanpassungen) umzusetzen.
3. Behebung von Barrierefreiheitsproblemen
Schritt-für-Schritt-Anpassungen
- Alt-Texte für Bilder hinzufügen:
- Gehe im WordPress-Medienbereich zu allen Bildern und füge beschreibende Alt-Texte hinzu (z. B. „Logo von WPRetter.de“ statt „Bild1“).
- Nutze Plugins wie Automatic Alternative Text, um fehlende Alt-Texte zu generieren, und überprüfe diese manuell.
- Farbkontrast verbessern:
- Prüfe das Theme-CSS (z. B. via Theme-Editor oder
/wp-content/themes/deintheme/style.css) und passe Farben an, um WCAG-Kontrastverhältnisse zu erfüllen. - Beispiel: Ändere
color: #999; background: #fff;zucolor: #333; background: #fff;für besseren Kontrast. - Nutze Plugins wie Accessibility Widget, um Nutzern Kontrastanpassungen anzubieten.
- Prüfe das Theme-CSS (z. B. via Theme-Editor oder
- Tastaturnavigation sicherstellen:
- Teste die Navigation mit der Tab-Taste und stelle sicher, dass alle interaktiven Elemente (Links, Buttons, Formulare) fokussierbar sind.
- Füge :focus-Styles im CSS hinzu, z. B.:
a:focus, button:focus {
outline: 2px solid #000;
} - Korrigiere fehlerhafte Menüs oder Dropdowns im Theme oder mit Plugins wie WP Accessible Menu.
- Semantisches HTML verwenden:
- Prüfe das Theme auf korrekte HTML-Struktur (z. B.
<header>,<nav>,<main>,<h1>bis<h6>). - Korrigiere nicht-semantisches HTML (z. B.
<div>statt<h2>für Überschriften) im Theme-Code oder mit einem Child-Theme. - Nutze Plugins wie Yoast SEO, um Überschriftenhierarchien zu kontrollieren.
- Prüfe das Theme auf korrekte HTML-Struktur (z. B.
- Formulare und ARIA-Labels optimieren:
- Stelle sicher, dass alle Formularfelder <label>-Tags haben, z. B.:
<label for="name">Name:</label>
<input id="name" type="text"> - Füge ARIA-Labels für dynamische Inhalte hinzu, z. B.:
<button aria-label="Menü öffnen">☰</button> - Nutze Plugins wie Contact Form 7 mit Barrierefreiheits-Ergänzungen.
- Stelle sicher, dass alle Formularfelder <label>-Tags haben, z. B.:
- Multimedia zugänglich machen:
- Füge Videos Untertitel hinzu (z. B. via YouTube-Editor oder Plugins wie Video Subtitles).
- Stelle Transkripte für Audioinhalte bereit.
- Vermeide automatisch abspielende Medien, die Nutzer verwirren könnten.
- Seite testen:
- Mache einen neuen Barrierefreiheits-Scan mit WAVE oder Lighthouse, um Verbesserungen zu prüfen.
- Teste die Seite mit Screenreadern (NVDA, VoiceOver) und Tastaturnavigation.
- Überprüfe die Einhaltung von WCAG 2.1 (Level AA) und BFSG-Anforderungen.
#expertenhilfe
WPRetter bietet professionelle Unterstützung, um WordPress-Websites barrierefrei zu gestalten. Z.B. Optimierung von Farbkontrasten, Tastaturnavigation und Screenreader-Kompatibilität.
Der Service umfasst Analyse, Umsetzung und langfristige Betreuung, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und die Nutzerfreundlichkeit für alle zu verbessern.
4. Nachhaltige Präventionsmaßnahmen
Barrierefreiheits-Workflowetablieren
- Barrierefreiheits-Plugins nutzen: Installiere Plugins wie WP Accessibility oder Ally – Web Accessibility & Usability für Elementor Seiten für fortlaufende Überprüfungen.
- Vorlagen prüfen: Verwende barrierefreie Themes (z. B. von wordpress.org mit „Accessibility Ready“-Tag).
- Redakteure schulen: Informiere Inhaltsersteller über Alt-Texte, klare Überschriften und barrierefreie Medien.
Regelmäßige Wartung
- Updates durchführen: Halte WordPress, Plugins und Themes aktuell, um Inkompatibilitäten zu vermeiden, die die Zugänglichkeit beeinträchtigen.
- Regelmäßige Scans: Mache monatlich Barrierefreiheits-Checks mit Tools wie WAVE oder axe DevTools.
- Inhalte überprüfen: Kontrolliere neue Inhalte (Beiträge, Seiten) auf barrierefreie Gestaltung vor der Veröffentlichung.
Technische Optimierung
- Theme-Optimierung: Verwende ein Child-Theme, um barrierefreie Anpassungen dauerhaft zu sichern.
- CSS und JS minimieren: Reduziere komplexes JavaScript, das Screenreader stören könnte.
- SEO-Integration: Nutze Plugins wie Yoast SEO, um Barrierefreiheit und SEO zu kombinieren (z. B. durch klare Überschriften).
Überwachung und Tests
- Monitoring-Tools: Nutze Google Search Console und Lighthouse, um Barrierefreiheitsprobleme früh zu erkennen.
- Nutzerfeedback einholen: Sammle Rückmeldungen von Nutzern, um Schwachstellen zu finden.
- Regelmäßige Audits: Mache halbjährliche Barrierefreiheits-Audits, um BFSG-Konformität sicherzustellen.
5. Kommunikation und Dokumentation
- Nutzer informieren: Veröffentliche eine Barrierefreiheits-Erklärung auf deiner Webseite, die deine Maßnahmen und Kontaktmöglichkeiten beschreibt (BFSG-Anforderung).
- Ursache dokumentieren: Notiere identifizierte Probleme (z. B. fehlende Alt-Texte) und die durchgeführten Maßnahmen.
- Team schulen: Informiere dein Team über WCAG-Standards und BFSG-Anforderungen für barrierefreie Webseiten.
Zusätzliche Ressourcen
- WCAG 2.1: Offizielle Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (Level AA empfohlen).
- Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): Deutsche gesetzliche Anforderungen, gültig seit Juni 2025.
- Externe Hilfe: Bei komplexen Problemen wende dich an professionelle Dienste wie WPRetter.de.

